Nationaltheater

    Aus WISSEN-digital.de

    Der Nationaltheatergedanke entstand im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts und ging einher mit der Herausbildung von Nationalstaaten in Europa. Theater wurde als Medium des Bürgertums, als Mittel zur nationaler Einigung, als Institution bürgerlicher Öffentlichkeit gedacht. Das Nationaltheater war der Selbstdarstellung einer Nation verpflichtet und wurde von nationalen Gesichtspunkten geleitet. Mit dem Theater der Weimarer Republik wurde der Weg unseres heutigen föderalistischen Theatersystems beschritten. Das Reichstheatergesetz von 1934 stellt eine Pervertierung der Nationaltheater-Idee dar. Nachwirkungen des Nationaltheatergedankens finden sich heute in Deutschland z.B. in der Subventionierung des Theaters und darin, dass Theater grundsätzlich nicht einer Elite (wie das Hoftheater), sondern der breiten Öffentlichkeit, dem Bürgertum, offen stehen soll (Theater für die gesamte Gesellschaft).

    Kalenderblatt - 12. Mai

    1641 Lord Thomas Stratford wird hingerichtet. Im Konflikt zwischen Parlament und König schuf das Parlament ein eigenes Gesetz, um den engsten Berater Karl I. wegen Hochverrats aburteilen zu können. Der König unterschrieb das Todesurteil und opferte damit seinen Freund, um sich selbst zu retten.
    1925 Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg legt den Amtseid als Nachfolger des Reichspräsidenten Friedrich Ebert ab, nachdem er die Wahl im zweiten Wahlgang gewonnen hat.
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