Orakel

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    (lateinisch "Sprechstätte")


    1. antike Kultstätte, an der die Stimme eines Gottes durch den Mund der Priester oder der Priesterinnen die Zukunft verkündete: Spruch-Orakel (Delphi: aus einer Felsspalte aufsteigende Dämpfe erregten die Seherin Pythia zu dunklen Aussprüchen, die von Priestern in Verse gefasst und meist mehrdeutig formuliert wurden); Traum-Orakel (Tempelschlaf, Traumvision); Zeichen-Orakel (Eichenhain zu Dodona: aus dem Rauschen der Blätter deuteten Priester den Willen der Gottheit). Bedeutende Orakel-Stätten: Meroe, Ammonheiligtum von Siwa in Ägypten, Zeustempel zu Elis und auf Kreta, Apolltempel auf Delos, Kolophon, Präneste; aufgezeichnet sind Orakel in den Sibyllinischen Büchern.

    2. Inhalt der von den Göttern geweissagten Prophezeiungen. Etwas verächtlich gesagt ist Orakeln eine pessimistische Aussage über Zukünftiges oder eine rätselhafte mehrdeutige Aussage.

    Kalenderblatt - 20. Mai

    1910 Beobachtung des Halley'schen Kometen, der entgegen allen Prognosen weder einen Meteoritenregen noch irgendwelche andere Katastrophen auslöst.
    1941 Deutsche Fallschirmspringer erobern Kreta.
    1956 Die USA werfen die erste Wasserstoffbombe ab, als Reaktion auf die sowjetische Erklärung, dass die UdSSR bereits eine transportable Wasserstoffbombe besitze.