Böhmen

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    Region in der Tschechischen Republik; Landwirtschaft, Bodenschätze, diverse Industrien; 1918 bis 1983 Teil der Tschechoslowakei.

    Geschichte

    Benannt nach den keltischen Boiern (Boiohaemum = Heim der Böhmen), die um 60 v.Chr. den Germanen wichen; um 9 v.Chr. Einwanderung der Markomannen, die um 500 nach Bayern auswanderten; seit dem 6. Jh. Vordringen der Tschechen, zur Zeit Karls des Großen Christianisierung; in der 2. Hälfte des 9. Jh.s politische Zusammenfassung im Großmährisches Reich des Swatopluk; nach 908 unter ostfränkischer Oberhoheit; durch König Heinrich I. 950 unterworfen, seitdem beim Reich (tributpflichtig und Heeresfolge); seit der Stauferzeit Aufstieg der Dynastie der Przemysliden. 1196 erbliches Königtum; seit dem 12. Jh. Einwanderung deutscher Bauern und Handwerker; Glanzzeit unter Ottokar II. (1253-1278); mit dem Erlöschen der Przemysliden 1306 wurde Böhmen als Reichsgut eingezogen; 1310 bis 1437 unter luxemburgischen Herrschern; "Goldenes Zeitalter" unter Kaiser Karl IV. (Prag Erzbistum, Reichshauptstadt, Universität); unter Wenze IV. wachsende Macht des Adels; durch dynastische Familienverbindung mit England Einsickern der Lehre Wiclifs, Reformbewegung unter Hus, 1419-1436 Hussitenkriege, Schwächung des katholischen Deutschtums; 1452 bis 1471 Herrschaft des Hussiten Georg Podiebrad, dann (Königswahl durch den Adel) unter der Regierung der Jagellonen, mit Ungarn verbunden und mit diesem 1526 habsburgisch; ständiger Kampf des habsburgischen Königtums mit den Ständen; der Widerstand der protestantischen böhmischen Stände gegen den Kaiser führte zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges; nach dem Sieg am Weißen Berg (Niederlage des Winterkönigs 1620) Strafgericht über 27 tschechische und deutsche Ständeführer, Wiederherstellung der habsburgischen absolutistischen Herrschaft und des Katholizismus; erst im Gefolge der Ideen von Aufklärung und Romantik (slawischen Nationalliteratur) Wiedererwachen eines tschechischen Nationalbewusstseins; 1848 Slawenkongress und -aufstand in Prag; bis 1918 erbitterter Sprachenkampf gegen das Deutschtum und Kampf für die Erneuerung der "Wenzelskrone"; 1918 Böhmen größtes der so genannten "historischen Länder" der neu gegründeten Tschechoslowakei.

    Kalenderblatt - 20. Mai

    1910 Beobachtung des Halley'schen Kometen, der entgegen allen Prognosen weder einen Meteoritenregen noch irgendwelche andere Katastrophen auslöst.
    1941 Deutsche Fallschirmspringer erobern Kreta.
    1956 Die USA werfen die erste Wasserstoffbombe ab, als Reaktion auf die sowjetische Erklärung, dass die UdSSR bereits eine transportable Wasserstoffbombe besitze.