Friedrich Rudolf Freiherr von Canitz

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    deutscher Diplomat und Dichter; * 27. November 1654 in Berlin, † 11. August 1699 in Berlin

    Canitz studierte Rechts- und Staatswissenschaften in Leiden und Leipzig, unternahm 1675 bis 1677 eine Bildungsreise durch Italien, Frankreich, England und Holland und trat nach seiner Rückkehr in den Dienst des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm. Er bewies bei zahlreichen Gesandtschaften, namentlich am kaiserlichen Hof, in Hamburg und bei den mecklenburgischen Erbstreitigkeiten, ein ungewöhnliches Vermittlungsgeschick.

    Seine Gedichte wurden erst postum veröffentlicht. Canitz gilt sowohl in der Thematik als auch durch seinen Stil vielfach als wegbereitend für die Lyrik des 18. Jahrhunderts. Kritisch wandte er sich gegen die negativen Auswirkungen der zweiten Schlesischen Schule. Noch vor Wernicke hat er als erster Knittelverse für burleske Gedichte verwendet. Berühmt sind seine Satiren. Er erkannte in Boileau-Despréaux sein Vorbild und strebte nach Einfachheit, Klarheit und Geschmeidigkeit der Sprache. In seinen Episteln kündet sich schon der Freundschaftskult der Folgezeit an. Am bekanntesten wurde die Klage-Ode über den Tod seiner ersten Gemahlin. In ihr zeigt sich ebenso wie in seinen geistlichen Gedichten der stoizistische Charakter seines Christentums.

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