Lew Sinowjewitsch Kopelew

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    sowjetisch-ukrainischer Schriftsteller; * 9. April 1912 in Kiew, † 18. Juni 1997 in Köln


    Kopelews Lebensweg ist gekennzeichnet durch den Wandel vom überzeugten Kommunisten zum Verfechter bürgerlicher Grundrechte. 1945 wurde Kopelew, der in der sowjetischen Propagandaabteilung tätig gewesen war, verhaftet. Er wurde 1956 nach fast zehn Jahren Haft rehabilitiert. Danach trat er für Meinungsfreiheit und für vom Regime Verfolgte ein (z.B. für Alexander Solschenizyn). 1968 wurde er aus der Partei ausgeschlossen und 1981 ausgebürgert. Kopelew, der Germanistik studiert hatte, ging in die Bundesrepublik Deutschland und setzte sich dort erneut für den deutsch-sowjetischen Dialog ein.

    Kopelew schrieb vor allem populärwissenschaftliche und autobiografische Werke. 1981 erhielt er den Friedenspreis des deutschen Buchhandels.

    Werke: "Zwei Epochen deutsch-russischer Kulturbeziehungen" (1973), "Ein Dichter kam vom Rhein. Heinrich Heines Leben und Leiden" (1981), "Der Wind weht, wo er will" (1988) u.a.

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