Licht, Linsen und Sehkraft: Die faszinierende Welt der Brillenoptik

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    Rund 25 % der Erwachsenen in Deutschland sind kurzsichtig. Jeder Dritte sogar leidet unter Weitsichtigkeit. Daher ist der Bedarf an Sehkorrekturen wie Brillen und Kontaktlinsen hoch. Doch wie entsteht überhaupt eine Fehlsichtigkeit? Und wie können Brillen und Kontaktlinsen dabei helfen, Sehstörungen zu korrigieren? Dieser Artikel hält die Antworten bereit.

    Wie funktioniert eine Brille?

    Wer feststellt, dass er nicht gut sieht, denkt womöglich zunächst an eine Brille. Tatsächlich tragen die meisten Menschen mit einer Fehlsichtigkeit eine Brille. Sie gleicht die Sehstörung aus, sodass man plötzlich ganz normal sieht. Bevor man allerdings Brillengestelle für Herren oder Damen aussucht, muss man wissen, wie eine Brille funktioniert. Und dazu ist es sinnvoll, die Funktion des Auges zunächst zu verstehen.

    Bei der Normalsichtigkeit nimmt man Objekte stets deutlich wahr – ganz gleich, aus welcher Distanz oder bei welchen Lichtverhältnissen man sie betrachtet. Das liegt daran, dass Gegenstände Licht reflektieren, welches die Augen über die Pupillen aufnehmen. Wenn die Lichtstrahlen exakt gebündelt auf die Netzhaut – auch Retina genannt – treffen, liegt der Brennpunkt genau auf Höhe der Netzhaut. Nun kommen Fotorezeptoren ins Spiel, die die eintreffenden Lichtstrahlen in Nervenimpulse umwandeln und Informationen an das Gehirn weiterleiten. Dort entsteht ein Bild.

    Da hier alles sehr genau geht, müssen Größenverhältnis und Aufbau der einzelnen Bestandteile des Auges stimmen. Ist das nicht der Fall, kommt es zur Fehlsichtigkeit wie Astigmatismus, Kurzsichtigkeit und Co. Dann kommt klassischerweise die Brille ins Spiel. Sie besteht aus einem Brillengestell und speziell geschliffenen Gläsern. Diese werden je nach Sehstörung in Form geschliffen und sorgen so für eine Korrektur der Sehstörung.

    Doch wie funktioniert eine Brille überhaupt? Sie macht sich das Prinzip der optischen Linse zunutze. Sie ist mit mindestens einer gewölbten Oberfläche ausgestattet. Dadurch bricht sie das Licht vor dem Auge und verändert den Strahlengang auf die Weise, dass der Brennpunkt nicht über oder unter der Netzhaut, sondern genau auf ihr liegt.

    Was sind Kontaktlinsen und wie funktionieren sie?

    Bei Kontaktlinsen handelt es sich um eine Form der Sehkorrektur, bei der vollständig auf ein Brillengestell verzichtet wird. Kontaktlinsen sind sehr fortschrittlich, da sie in vielen Lebensbereichen praktischer sind als Brillen. Doch wie funktionieren sie überhaupt?

    Kontaktlinsen sind kleine Linsen mit Sehstärke, welche man in Kontakt mit dem Auge trägt – daher auch der Name. Sie korrigieren Brechungsfehler und bewahren die Augengesundheit. Damit sie ihre Wirkung zeigen können, treiben sie auf dem Tränenfilm auf der Hornhaut-Oberfläche.

    Ihre Funktion ist die gleiche wie die einer Brille. Sie brechen und fokussieren das Licht, sodass Objekte klar erscheinen und scharf aussehen. Sie bewegen sich auf natürliche Weise mit, da sie auf der Tränenflüssigkeit haften.

    Es gibt verschiedene Arten von Kontaktlinsen. Manche muss man monatlich wechseln, andere trägt man nur einen Tag lang. Zudem erfüllen sie unterschiedliche Bedürfnisse. Es gibt sowohl Kontaktlinsen gegen Kurzsichtigkeit als auch Produkte gegen Astigmatismus sowie Kontaktlinsen gegen andere Arten von Fehlsichtigkeit. Dabei werden selbstverständlich immer die erforderlichen Dioptrien eingehalten. Jeder Kontaktlinsenträger hat aufgrund der eigenen Sehstörung etwas andere Anforderungen an seine Sichtkorrektur.

    Wie entsteht eine Fehlsichtigkeit?

    Eine Fehlsichtigkeit liegt immer dann vor, wenn die Länge des Auges nicht exakt im Verhältnis zur Brechkraft – also der Fähigkeit, Lichtstrahlen zu bündeln – des Auges steht. Somit bedeutet das, dass bei einer Fehlsichtigkeit einzelne Komponenten des Auges nicht exakt aufeinander abgestimmt sind. Es kann keine normale Sehschärfe entwickeln.

    Man unterteilt eine Fehlsichtigkeit folgendermaßen:

    • Weitsichtigkeit, Übersichtigkeit oder Hyperopie
    • Altersweitsichtigkeit oder Presbyopie
    • Stabsichtigkeit, Hornhautverkrümmung oder Astigmatismus
    • Kurzsichtigkeit oder Myopie

    Da jede Fehlsichtigkeit mit anderen Besonderheiten einhergehen, ist jeweils eine andere Art der Sichtkorrektur nötig. Bei einem kurzsichtigen Auge beispielsweise werden weit entfernte Objekte unscharf gesehen, da die Brechkraft der Hornhaut zu hoch oder das Auge länger als normal ist. Somit werden die Lichtstrahlen vor der Netzhaut gebündelt. Eine Brille mit sphärischem Minusglas ist die Lösung.

    Eine weitere übliche Fehlsichtigkeit ist die Hyperopie – die Weitsichtigkeit. Dabei ist die Brechkraft der Hornhaut zu gering oder das Auge zu kurz. Dadurch werden die Lichtstrahlen erst hinter der Netzhaut gebündelt. Somit können Objekte in der Nähe nur verschwommen wahrgenommen werden. Ein sphärisches Plusglas kann die Sehstörung korrigieren.

    Fazit

    Es gibt verschiedene Arten von Fehlsichtigkeit, die jeweils mit anderen Sehhilfen korrigiert werden. Sowohl die Brille als auch die Kontaktlinse gelten als beliebte Lösung. So werden Sehstörungen ausgeglichen und eine scharfe Sicht ist möglich.