Rudolf II. (Hl. Römisches Reich)

    Aus WISSEN-digital.de

    deutscher Kaiser; * 18. Juli 1552 in Wien, † 20. Januar 1612 in Prag

    Als von Sohn Maximilian II. und Maria von Österreich; der Tochter Karls V., in Wien geboren, wurde Rudolf bereits 1572 König von Ungarn, 1575 König von Böhmen und römischer König und bestieg am 12. Oktober 1576 nach dem Tode seines Vaters den Kaiserthron. Er förderte Wissenschaft und Kunst, rief die Astronomen Brahe und Kepler sowie viele Künstler an seinen Hof, sammelte eine wertvolle Bibliothek und zahlreiche Werke der Kunst und des Kunsthandwerks; auch legte er prächtige Gärten an.

    Rudolf geriet allerdings unter den Einfluss von Günstlingen, die seinen Hang zu Ausschweifungen und seine Todesfurcht benutzten, um ihn zu beherrschen. Das Reich überließ er weitgehend sich selbst. Er war der erste Fürst, der seinen Brüdern Apanagen aussetzte, anstatt ihnen Teile des Erzherzogtums Österreich zu geben. Durch den Einfall des Paschas von Bosnien in Kroatien 1591 wurde ein neuer Krieg mit den Türken veranlasst, in dem diese 1593 und 1594 Szigeth und Raab nahmen und Mohammed III. 1596 den Erzherzog Maximilian besiegte. Auch Ungarn und Siebenbürgen standen auf, und Stephan Bocskay drang selbst nach Österreich, in die Steiermark und nach Mähren vor.

    Rudolfs Brüder und Vettern übernahmen weitgehend die Regierungsgeschäfte für den untätigen und an fortschreitender Geistesstörung leidenden Kaiser. Rudolf wurde 1611 von seinem Bruder Matthias gezwungen, neben dem schon 1608 abgetretenen Ungarn, Österreich und Mähren auch auf die Herrschaft der Restländer Böhmen, Schlesien und Lausitz zu verzichten. Rudolf starb unvermählt und hatte seinen Bruder Matthias zum Nachfolger.

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