Westjordanland

Gebiet westlich des unteren Jordan und des toten Meers; 5 633 km²; umfasst im Süden den Großraum von Hebron und im Norden den von Nablus. Die Bevölkerung besteht aus Palästinensern und jüdischen Siedlern.

Geschichte

Gehörte von 1948 bis 1967 zu Jordanien und wurde dann von Israel besetzt. Seit Ende 1995 gilt für das Westjordanland eine Teilautonomie: In den großen Städten regiert die Palästinensische Autonomiebehörde, in der israelischen Zone wurden zahlreiche jüdische Siedlungen errichtet. Seit 2000 eskaliert immer wieder die Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern. Auf durch Palästinenser verübte Anschläge auf israelische Siedlungen und Selbstmordattentate im israelischen Kernland reagiert Israel mit Besetzung autonomer Städte, Zerstörung der Infrastruktur und gezielter Liquidierung einzelner Personen. 2003 beendete Israel die Errichtung eines mehrere Kilometer langen, elektronisch gesicherten Schutzzauns, der das Eindringen palästinensischer Terroristen nach Israel verhindern soll.

Nach bürgerkriegsähnlichen Gefechten zwischen Milizen der palästinensischen Bewegungen Hamas und Al Fatah wurde im Juni 2007 eine Notstandsregierung gebildet, die in Gaza die bisherige Regierungskoalition aus Hamas und Al Fatah ablöste. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sprach ein Verbot gegen den militärischen Arm der Hamas aus. Der neue Ministerpräsident Salam Fayyad gehört keiner der beiden verfeindeten Parteien an. Da die Hamas die Notstandsregierung nicht anerkennt, existieren derzeit zwei palästinensische Gebiete: Gaza wird von der Hamas kontrolliert und das Westjordanland ist in den Händen der Al Fatah.

Vergleiche Nahostkonflikt.